Wipfel-Zitronenmelisse Honig
„Eure Nahrung sei eure Medizin und eure Medizin sei eure Nahrung“ Paracelsus
Ein Spaziergang im Wald ist für mich immer sehr erholsam. Das schweigende Paradies schenkt mir Ruhe und Erholung, es weckt jedes Mal aufs Neue in mir Lebensfreude und Inspiration.
Kiefer, Fichte und Tanne sehen nicht nur als Bäume gut aus, sie schmecken auch außerordentlich gut! Was? Bäume und essen?! Jetzt ist die Lucina schon ganz verrückt geworden – ja vielleicht, aber ich habe euch schon immer gesagt ich bin sehr wissbegierig, neugierig und natürlich experimentierfreudig. Da ich mich um alles um mich herum interessiere, habe ich von meinen Nachbarn gehört, dass sie einen Fichten-Honig aus den jungen Trieben machen werden. Hmm, das klingt ja interessant… Honig aus Bäumen ? Ich musste sofort wissen, worum bzw. wie das gemacht wird. Besonders gefreut hat mich auch die frische Kostprobe meiner Nachbarn, welche nach eine alten bäuerlichen Rezept gemacht war - und diese schmeckte ausgezeichnet. Gleichzeitig ist mir aber durch den Kopf gegangen, mit welchen Zutaten ich diesen Honig - das flüssige Gold des Waldes, noch verfeinern könnte.
Zu Hause habe ich mich im Internet und später in Büchern und Fachzeitschriften über dieses Thema informiert und über drei Wochen recherchiert. Meine Experimentierlust war geweckt – ich, als penible Detaillistin musste jedoch vorher wissen, wie alles funktioniert, welche Wirkstoffe drinnen sind und was diese bei Einnahme von solch einem Honig bzw. Sirup auslösen. So bin ich über unzählige hilfreiche Informationen von Medizin und Heilwirkungen der Bäume, Pflanzen und Wälder bei der Gemmotherapie gelandet - Gemma ist das lateinische Wort für Knospe. Die Gemmotherapie ist eine Methode, bei der Heilmittel aus frischen Pflanzenteilen wie Knospen, Triebsprossen und Wurzelspitzen von Bäumen und Sträuchern eingesetzt werden. So hat das experimentieren mit den Knospen, Pflanzen und Blüten angefangen - daraus ist auch das Rezept Käse-Wipferl-Blätterteig-Taschen entstanden. Hier habe ich direkt die frischen Triebe aus Nadelbäumen verwendet - und diese schmecken wirklich sehr gut - erfrischend und leicht zitronig.
Und nun hier das Geheimnis zu meinem leckern, gesunden und aussergewöhnlichem, flüssigem Gold des Waldes - meinem Wipfel-Zitronenmelisse Honig.
Mit welchem wir unseren Geschmacksinn mit einem wunderbaren Walderlebnis erfreuen. Mittlerweile habe ich unzählige Rezepte mit diesem Honig ausprobiert: er verfeinert z.B. Ananas Pimpinelle Smoothie, Fenchel-Pfrisich Tarte mit Doppelblauchimmelkäse oder die Herzogin Rosa Lavela
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So habe ich es gemacht:
Zuerst mal brauchst du frische Wipferl. Dh.anziehen, sich einen Weidekorb schnappen, und ab gehts es in den Wald.
Einen Zwischenstop solltest du noch beim Förster (oder Waldbesitzer) einlegen und höflich fragen, ob du etwas ernten darfst.
Nie werden die Wipferl aus der Krone eines Baumes geerntet! - das schädigt den Baum und behindert im im Wachstum.
Pro Baum nur ein paar Wipferl zupfen, ein bischen hier ein bischen da. Vorher den Baum um Erlaubnis bitten und danach sich natürlich bei ihm auch bedanken.
Bäume sind wie unsere Brüder und Freunde, darum sollten wir auch Bäume mit Respekt behandeln.
Wipferl sind die neuen hellgrünen Nadeln, die an den Spitzen der Tannen und Fichten gewachsen sind (via Video) - dies geschiet im Frühjahr (Mai-Juni).
Zum Erkennen der Bäume hilft dir einen Spruch: "Die Fichte sticht, die Tanne nicht".
Es eignen sich eigentlich Jungtriebe aller Nadelbäume - aufpassen musst du nur bei
der EIBE - das ist ein giftiger Nadelbaum!
Quelle: http://www.smarticular.net/rezepte-fuer-tannenwipfel-heilkraft-des-waldes/
Copyright © smarticular.net
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Die frische Spitzen (ich habe ca 1kg gehabt und deshalb auch einen sehr langen Spaziergang hinter mir)
zuhause in einem Sieb unter fließendem Wasser waschen.In einen großen Topf geben.
Die Zitronenmelisse waschen, mit der Schere zerkleinen und zu den Maiwipferln in den Topf geben.
Mit Wasser übergießen, so dass sich noch ca 1 cm Wasser über den Schösslingen befindet.
Die Bio-Zitrone (für meine Menge habe ich zwei benötigt) halbieren und ihren Saft in den Topf auspressen. Die entsaftete Zitrone samt der Schale auch dazugeben.
Alles gut umrühren und vermischen. Mit einem Teller beschweren und
den Topf 10 Stunden an einem kühlen Ort aufbewahren - am besten über Nacht stehen lassen.
Herdplatte einschalten, den Topf Inhalt ca 50 Minuten bei gelegentlichem Umrühren sanft köcheln lassen.
Herrlich dieser Duft, welcher sich über das ganze Haus verbreitet -man erlebt zugleich auch eine Aromatherapie.
Den Topf von der Herdplatte nehmen, abdecken und weitere 10 Stunden ziehen (am besten über Nacht) lassen.Wie man jetzt erkennen kann, haben die Spitzen schon einiges an Farbe verloren.
Diesen milchigen Sud sauber abseihen (mit Sieb oder Tuch) und die Masse noch leicht mit Hände ausdrucken. (Diese ausgedrückte Masse auf Seite legen, daraus kann man noch Aufstrich und Marmelade machen) Die entstandene Flüssigkeit messen. Pro Liter Flüssigkeit 1 kg Zucker nehmen.
(Ich habe 5 Liter rausbekommen - davon habe ich mir aber einen Liter auf die Seite für meine spätere Marmelade "Mutter des Waldes" getan).
Ich vermenge 2 Zuckerarten: eine Hälfte nehme ich normalen Haushaltzucker und die zweite Hälfte Gelierzucker 1:1
aber man kann einfach nur normalen Haushaltszucker oder braunen Rohzucker verwenden.
Ich verwende Gelierzucker 1:1 wegen der Konsistenz, damit der Honig nicht zu dünnflüssig wird.Zucker zum Sud hinzugeben, gut durchrühren und zum Kochen bringen - danach leicht einköcheln lassen - auf der niedrigste Stufe, dass ist wichtig wem erhaltung der Vitamine.
Das Einkochen kann je nach Menge etwas länger dauern - immer wieder umrühren, damit der Zucker nicht anbrennt! Dabai entsteht auch ein Schauman an der Oberfläche, sogenante "Honigschaum" den man abschöpfen und essen kann - eine wahre Delikatesse, da hier am meisten Aromastoffe eingeschlossen sind.
Lasse einen Teil des Wassers verdampfen. Wenn die Masse zähflüssig geworden ist und der Honig langsam Blasen wirft, ist er fertig - je nach Menge kann es aber schon mal auch 4 Stunden dauern.
Fülle den fertigen Honig in saubere Twist-Off Gläser. Ich stelle sie immer auch für 5 Minuten auf den Kopf - dann wieder zurück.
Als Dekoration habe ich in jedes Glas ein Wipferl im Honig eingeschlossen.
An einem kühlen, dunklen Ort aufbewahren.
Ich habe unzählige Rezepte mit dem Honig ausprobiert. Am besten schmeckt er am Butterbrot, auf Salat, auf Vanilleeis, im Tee oder auch in Kombination mit Weichkäse, Joghurt, Müsli, Obst etc.
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