Das ist purer Luxus!
Wer will schon nicht ein Kuchenstück der Torte Luxus haben?
Ein gutes Leben – wie und wo auch immer – ist purer Luxus. Was gutes Leben ist, darüber scheiden sich jedoch die Geister. Wie aber passt Landleben mit Luxus zusammen?
Gewöhnlich verbinden wir Luxus mit Überfluss, teuren Materialien und Luxusmarken. Gold und Diamanten, Champagner, Kaviar und Rolex oder Armani verbinden die meisten Menschen mit dem Thema Luxus. Viele Menschen, die solche Güter kaufen, wollen oft damit aussagen: seht her, ich kann es mir leisten, ich bin was Besonderes – die meisten wollen sich so von der Masse abheben.
Aber für mich ist Luxus nicht mehr Protz und außergewöhnlicher Komfort. Wahrer Luxus ist bewusster Genuss und vor allem Selbstverwirklichung. Diese Definition wird sicherlich nicht von vielen Menschen bejaht, jedoch für mich trifft sie 100% zu. Diese Art zu wohnen und vor allem die Gefühle, die dieses Landleben mit sich bringt, sind für mich unverzichtbar geworden. Auch wenn ich persönlich hier auf über 1200 m ohne Auto und ohne Geschäfte auskommen muss, würde ich nie wieder mit dem Stadtleben tauschen wollen. Diese Lebensart ist genau das, was ich als wahren Luxus bezeichne. Diese herrliche Ruhe hier am Berg ist wunderschön – der Lärm hier kommt nicht von Autos oder Menschen – hier am Berg ist es angenehmer Lärm von Vogelgezwitscher und anderen Tierlauten. Hier oben ist man zwar öfters alleine, aber nie einsam. Man muss jedoch auch offen sein für diese Art Stille, offen dafür, sich auch auf die Natur einzulassen. Durch die Stille hier in den Bergen habe ich ganz zu mir gefunden. Ich hatte Zeit, mich zu entdecken und ich lernte eine ganz andere Seite von mir kennen. Es ist ein herrlicher Ort, um auch das Innere einer gewissen Reinigung zu unterziehen. Es ist für mich in Ruhepol mit gewissen Entbehrungen, die ich aber sehr gerne in Kauf nehme, wie z.B. sehr langsames Internet. Es ist einfach eine Frage der Lebensauffassung und Einstellung zum Leben generell. Früher war ich einen stressigen Alltag mitten in Innsbruck und andere Großstädte, die ich durch meine vielen Reisen kennenlernen durfte, gewöhnt. Heute lebe ich auf dem Land und genieße die Ruhe hier. Es ist ein Leben mit den Jahreszeiten, ein Leben mit Tieren, mit Massen an Schnee im Winter, mit Kuckucksrufen im Frühjahr, aber auch mal Faulenzen im eigenem Garten im Sommer und mit richtigen Einkochorgien im Herbst. Ich bin einfach von einer Stadtpflanze zu einem richtigen Landei geworden - und ich liebe es.
Luxus kann aber viele Dimensionen haben. Ist es nicht auch purer Luxus die Stille eines Landes zu erleben? Obwohl man kann ja auch hier am Land Lärm erleben, aber das ist der schönste Lärm den es gibt: das Summen von Bienen und Hummeln, das Meckern von Schafen, der Streit zwischen den Hühnern, das Gute-Morgen-Gezwitscher der verschiedenen Vögel und jetzt in Sommer das laute, aber beruhigende Geschrei der Grillen. Auch die viel heller erscheinende Leuchtkraft der Sterne in einer Dunkelheit, welche es in einer Lichtverschmutzten Stadt nie gäbe, auch das ist Luxus – man muss ihn nur erkennen.
Reichtum ist auch mit Nachbarn Beziehungen zu pflegen und Teil von dieser bäuerlichen Gemeinschaft zu sein, anstatt sich nur Menschen warm zu halten, die man aus purem Nutzen in seinem Bekanntenkreis hat. Luxus definiere ich für mich als eine neue Bewegung der Lebenswerte, der Lebensqualität und der Nachhaltigkeit.
Hier möchte ich euch einen kurzen Einblick in einen Tag meines Lebens geben, bespickt voller schöner Augenblicke – ein perfekter Luxus-Tag:
Um 4:30 Uhr morgens läutete mein Wecker. Der Haimingerberg lag noch im schwarzem Dunkel und die meisten Menschen schliefen tief und fest. Ich weckte Mr. Chr. Und wir verließen ganz leise unser Bett und machten uns zu einem ganz besonderen Erlebnis auf: unser Frühstück bei Sonnenaufgang zu genießen. Wir brauchten nichtlange zugehen, denn wir durften diesen wunderbaren Moment auf Marias Feld betrachten, welches nur ein paar Meter von unserem Haus entfernt liegt.
Wir mussten noch einen kleinen Moment im Dunkel verbringen, denn sie war noch nicht zu sehen. Die Sonne ließ auf sich warten, aber besser zu früh kommen, als zu spät. Dieser faszinierende Augenblick ist leider sehr schnell vorbei. Für mich ist ein Sonnenaufgang ein Augenblick in einer Welt, jenseits von Raum und Zeit. Jetzt war dieser Moment: das erste Licht des Tages, nicht in Worte zu fassen, wie schön. Einfach atemberaubend wie Farben sich verändern und die Tierwelt erwacht. Einfach wunderschön. Das frühe Aufstehen hatte sich auf jeden Fall gelohnt. Es ist ein Moment voller Zauber und Magie: Der Planet Sonne kündigte sich zum Frühstück an und erhob sich Stück für Stück hinter der Bergkulisse der Tiroler Alpen in seiner vollen Pracht. Ein Applaus und Standing Ovations für dieses wunderbare Naturschauspiel. Die Wärme der Sonnenstrahlen traf unsere nachtkalte Haut und verströmte eine wohltuende Wärme im Gesicht. Die dunkle Nacht war wieder einmal der Macht der Sonne gewichen. Herr Ch. Und ich waren schon so oft hier um den Sonnenaufgang zu erleben, aber jedes Mal wieder fasziniert uns dieser magische Moment. Dieses spezielle Licht am Morgen ist ein ganz besonderer Gipfel unter der Bergwelt der Gefühle.
Ich hatte vorgesorgt und einen frisch gebrühten Kaffee dabei. Nach dem frühen Aufstehen (und sehr spätem schlafen gehen) und dem emotional sehr berührenden Erlebnis des Sonnenaufgangs hatten uns jetzt der duftende Kaffee und das frische Frühstück wieder in die Gegenwart zurückgeholt. Wir wärmten uns in den warmen Strahlen und holten uns die Energie für den restlichen Tag. Am Rückweg hatte uns noch Maria´s Hahn mit einem kräftigen Kikerigi begrüßt und wir hatten ihre Katze in ihrem perfekten Versteck entdeckt. Wir warfen noch einen kurzen Blick in die Kapelle vor unserem um sich in kurze Stille für all das zu bedanken.Der nächste Höhepunkt des Tages wartete auf mich zu Hause. Herr Ch. überraschte mich mit einem Geschenk, welches schon auf mich am Tisch gewartet hatte. O mein Gott war ich überwältigt. Das große Paket, so schön verpackt und diese Rosen - wunderschön. Ganz aufgeregt und vorsichtig habe ich es ausgepackt. O mein Gott, es war das Landgeschirr, welches mir letztlich so gut gefallen hatte. Ich war so glücklich und so berührt. Es war eine so großartige Überraschung und ich liebe Überraschungen. Aber jetzt war es Zeit, sich schnell anzuziehen: wir machten uns auf den Weg auf eine Shoppingtour. Ihr müsst wissen, ich war schon seit 10 Monaten nicht einkaufen und ich war auch schon lange nicht beim Friseur. Dieser wartet am Freitag auf mich, oh wie ich mich darauf freue. Bei unserer Shoppingtour suchte ich mir mein Outfit für die Afba-Veranstaltung am Samstag in Wien aus. Ich bin so glücklich, dass ich dabei sein darf am Samstag. Als Outfit ausgesucht habe ich mir ganz was Natürliches, in meinem Bergmädchenstyl. Genau diesen Look eben, in dem ich mich mittlerweile am wohlsten fühle . Zwar habe ich eine Garderobe voll mit wunderschönen und seltenen Dirndln, aber zu diesem Event wollte ich was anderes. Nicht die Kleidung, die ich normalerweise bei uns am Land trage. Wir wurden relativ schnell fündig, denn ich hatte ein schönes Hemdchen mit ganz einem lieben Fuchsmotiv entdeckt und mich sofort in dieses verliebt. Das war genau das Richtige, das auch mein tägliches Bergleben wieder spiegelt und Füchse haben wir zu Haufen bei uns am Berg. Eine passende Kette, welche das Outfit noch unterstreicht und legere Jeans dazu waren auch bald gefunden. Die braunen Rau-Leder Schuhe, besonderen Wert legte ich auf die Stöckel, gaben meinem Outfit noch das gewisse Etwas. Da die Bluse etwas transparent ist, durfte ich natürlich als Frau nicht vergessen, den perfekten BH dazu zukaufen: möglichst Hautfarben. Als Zugabe hatte ich mir noch eine total nette, rosarote Bluse mit CupCakes und eine Jacke gekauft, alles so kleine Dinge, welche mir sehr viel Freude bereiten. Als wir alles hatten und uns nach dem Lebensmitteleinkauf auf den Weg nach Hause machten, war mein Herz voller Freude.
Kaum am Berg angekommen, wartete schon die nächste unerwartete Überraschung auf mich. O mein Gott, was habe ich mich wieder riesig gefreut. Sorgfältig verpackt hing an der Eingangstür ein Sackerl mit einem König Ludwigs Brot aus Deutschland an der Tür. Spendiert von unserem Nachbarn Willi – das war ja der reine Luxus, den ich da an diesem Tag erleben und genießen durfte.
Anschließend verräumten wir schnell unsere neuen Errungenschaften und ich richtete uns den Abendkaffee, serviert in meinem neuen Geschirr im Landhausstil an. Natürlich tranken wir den Kaffee im Garten – einfach purer Luxus, den wir da vor der Tür haben, gesickt noch mit einer grandiosen Aussicht. Dazu ein Krug mit frischem Wasser, aufgepeppt durch energetisierende Steine und gekühlt durch meine Blüteneiswürfel. Dieses Rezept, Blüteneiswürfel, werde ich euch nach dem Wochenende noch schreiben. Ich hatte es mir nicht gedacht, aber diese wunderbaren Blüten-Eistörtchen gaben dem Bergwasser ein wunderbares Aroma. Man schmeckte den Lavendel, die Dillblüten und den Duft der Pelargonien wunderbar heraus. Es war ein purer Hochgenuss draußen zu sitzen im Garten und sich über einen perfekten Tag zu erfreuen. Als es dann kühler wurde machten wir uns noch auf den täglichen Rundgang in unserem wunderschönen, bunten Bauerngarten.
In der Wohnung angekommen, konnten wir noch rechtzeitig einen wunderschönen Sonnenuntergang erleben, der uns diesen luxuriösen Tag noch mit einem gigantischen Farbenspiel abrundete.
Das war für mich das Maxime an Luxus, das man an einem Tag bekommen kann.
Wer hat schon die Möglichkeit, an einem einzigen Tag so viel Schönheit und Freude auf einmal zu erleben.
Für kein Armani-Kostüm der Welt und auch für keine Jimmy Cho Schuhe der Welt würde ich diese Erlebnisse und Eindrücke eintauschen wollen.
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